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Über uns

Unsere Geschichte

Im Jahre 1903 wurde der Katholische Burschenverein Pittenhart von einigen jungen Burschen gegründet. Aufgrund fehlender Aufzeichnungen aus der damaligen Zeit, konnte deren Identität heute nicht mehr ermittelt werden. Die Gründung des Burschenvereins war zunächst eine Initiative der Solidarität. Da zur damaligen Zeit das Sozialsystem des Staates bei weitem nicht so ausgeprägt vorhanden war, wie es heute ist, tat man sich zu Vereinen zusammen, um sich in Krankheit und finanzieller Not gegenseitig unterstützen zu können. Gleichzeitig war dies aber auch eine Grundlage für das Wachsen der menschlichen Gemeinschaft, für die Entwicklung einer menschlichen Solidarität, die über das Finanzielle hinausgeht. Im Laufe der Anfangsjahre festigte sich das Vereinsleben und auch der Mitgliederstand wuchs rasch an, so dass man sich entschloss, eine eigene Vereinsfahne anzuschaffen. Man beauftragte daraufhin die barmherzigen Schwestern vom Kloster der Fraueninsel am Chiemsee, eine Fahne anzufertigen. Im Jahre 1911 wurde die neue Fahne feierlich im Rahmen einer Fahnenweihe mit den Ortsvereinen, sowie einigen Nachbarsvereinen geweiht. Während des Ersten Weltkrieges ruhte das Vereinsleben und der Krieg hinterließ große Lücken. Auch der damalige 1. Vorstand, Engelbert Größ, musste sein junges Leben an der Front lassen.

Erst im Jahre 1922 begann das Vereinsleben wieder, das neben seiner eigentlichen Aufgabe, nämlich der Unterstützung von Kranken und in Not geratenen Menschen, hauptsächlich dem Theaterspiel gewidmet war. Zu Ehren des 25-jährigen Vereinsjubiläums im Jahre 1928 wurde ein großes Gründungsfest ausgetragen. Viele Vereine aus nah und fern beteiligten sich am Vereinsjubiläum. Der Katholische Burschenverein Pittenhart war damals Mitgliedsstärkster Ortsverein mit Georg Hartl als 1. Vorsitzenden, und den damaligen Kooperator als Vereinspräses. Eigens zum 25-jährigen Vereinsjubiläum wurde auch ein Theaterstück geschrieben, dass man im Rahmen der Feierlichkeiten aufführte. Die alljährliche Burschenwahlfahrt mit dem Fahrrad nach Altötting war ebenfalls ein fester Bestandteil im Vereinsleben zur damaligen Zeit.


Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten erfolgte die Gleichschaltung aller Bereiche von Staat und Gesellschaft, in deren Folge sämtliche „parteifremden" Organisationen, Vereinigungen, Verbände und Vereine verboten bzw. in den NSDAP-Apparat eingegliedert wurden. Von dieser Verbotswelle waren auch sämtliche kirchlichen Jugendvereine und somit auch die Burschenvereine betroffen. Beherzte Pittenharter Burschen erhielten den Verein dennoch im Stillen aufrecht, bis dann bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges das Vereinsleben ein vorläufiges Ende fand. Die Vereinsfahne wurde zum Schutz vor den Nationalsozialisten hoch oben im Pittenharter Kirchturm versteckt, wo sie einige Jahre hinweg lagerte. Der schreckliche 2. Weltkrieg riss große Lücken in die Reihen der Burschen, viele gefallene und verletzte junge Männer waren zu beklagen.


Nach Kriegsende traute sich niemand an die Wiederbelebung des Vereins, zumal auch andere Ortsvereine ein reges Vereinsleben mit vielen Aktivitäten hatten. Die Vereinsfahne wurde zwar noch bei einigen kirchlichen und gesellschaftlichen Feiern mitgetragen, doch allmählich erlosch die gesamte Vereinstätigkeit.

Erst im Jahre 1981 begann eine kleine Gruppe die Wiederbelebung des Katholischen Burschenverein Pittenhart zu forcieren. Den Anstoß erhielten die Burschen vom damaligen Mesner, dem Stockempl Flori, der erwähnte, dass sich bei ihm auf dem Speicher die alte Fahne des Burschenvereins befände, und es eine schöne Sache wäre, den Verein wieder zu beleben. Bald gesellten sich zu der Gruppe Gleichgesinnte hinzu, und so war bei der Wiederbelebungsversammlung am 10.04.1981 im damaligen Gasthof Brandl schon eine beträchtliche Anzahl von Burschen anwesend, die sich dem Verein anschlossen. Zum neuen 1.Vorsitzenden wurde Sepp Reithmeier aus Hinzing gewählt. Durch Spenden konnte ein finanzieller Grundstock gelegt werden, wodurch sich aktives Vereinsleben entwickeln konnte.


Der Grundgedanke des Burschenvereins, nämlich die Unterstützung von Kranken und in Not geratenen Menschen, war durch die Entwicklung des Sozialstaats nahezu hinfällig geworden, ebenso wie die finanzielle Absicherung durch den Burschenverein. Jedoch vielleicht noch notwendiger als in der Gründerzeit, haben wir heute die Solidarität der Gemeinschaft.


Die Mitglieder wurden im Laufe der Zeit immer zahlreicher und eine Reihe von Vereinsaktivitäten entwickelten sich, die bis in die heutige Zeit von Bestand sind. Hier wäre vor allem das Kirchweihfest zu nennen, das in der damaligen Zeit zur Aufbesserung der Vereinskasse und zum Anwerben neuer Mitglieder geschaffen wurde, heute jedoch nicht mehr aus dem Vereins- und Gemeindeleben wegzudenken wäre.


Bereits im Jahre der Wiederbelebung nahm man an zahlreichen kirchlichen und gesellschaftlichen Festen innerhalb der Gemeinde, sowie an Gründungsfesten benachbarter Burschenvereine teil. So konnten bereits ein Jahr nach der Wiederbelebung des Vereins die Meistpreise bei den Burschenfesten in Schnaitsee und Tuntenhausen errungen werden, wo der Verein mit jeweils mehr als hundert Teilnehmern vertreten war. Dies war für den noch jungen Verein ein Riesenerfolg.


Um den Burschenverein auch in der Gemeinde stärker präsentieren zu können, veranstaltete man zusammen mit der Feuerwehr und der Landjugend das erste Pittenharter Dorffest, das bis heute noch von den drei Vereinen jedes Jahr am 14.August veranstaltet wird.

Bei der ersten Jahreshauptversammlung nach Wiederbelebung im Jahre 1982 wurde einstimmig beschlossen, sich für das Gaufest der Burschen- und Arbeitervereine im Chiem- und Rupertigau zu bewerben, für das man daraufhin auch den Zuschlag erhielt. Dieses große Fest prägte in den folgenden zwei Jahren die Vereinsarbeit des Katholischen Burschenverein Pittenhart. Da die alte Vereinsfahne von 1911 doch schon äußerst ramponiert war, führte man in der Gemeinde Pittenhart eine Haussammlung durch, um sich eine neue Vereinsfahne anschaffen zu können, die dann ihm Rahmen des 80-jährigen Gründungsfest geweiht werden sollte.

Nach langer und mühevoller Vorbereitung war es dann soweit, der Burschenverein Pittenhart konnte im Juli 1983 sein 80-jähriges Gründungsjubiläum verbunden mit dem Gaufest der Burschen- und Arbeitervereine feiern. Mehr als 40 Burschen- und Arbeitervereine, sowie sämtliche Ortsvereine trugen dazu bei, dass diese prächtige Festlichkeit bis heute noch sowohl im Verein, als auch in der gesamten Gemeinde in bester Erinnerung blieb.

Als Dank für den reibungslosen und unfallfreien Festverlauf, entschloss man sich aus Teilen des Festerlöses ein neues Messgewand für die Kirche zu stiften. Im Jahre 1984 bekam der Burschenverein Pittenhart eine neue Führung. Der bisherige 1.Vorstand Josef Reithmeier legte sein Amt nieder, da er ein Jahr zuvor den Bund der Ehe einging. Zu seinem Nachfolger wurde Johann Neubauer aus Maiering gewählt. Die Vereinsaktivitäten nahmen nach dem Anfangselan nach der Wiederbelebung nicht ab, sondern wurden immer zahlreicher. So besuchte man nicht nur Gründungsfeste benachbarter Vereine und Feste innerhalb der eigenen Gemeinde, sondern man führte auch einen jährlichen Vereinsausflug durch, man übernahm den Nikolausdienst in der Gemeinde, und man Unterstützte vor allem Projekte der Pfarrgemeinde tatkräftig und finanziell. 1986 musste der Burschenverein seinen langjährigen Vorstand Georg Hartl zu Grabe tragen. Mit einer großen Vereinsabordnung wurde an der Beerdigung teilgenommen. Bei der Jahreshauptversammlung im selben Jahr veränderte sich die Vereinsführung. August Künzner aus Pittenhart wurde Nachfolger von Johann Neubauer als 1.Vorstand. Schon nach kurzer Amtszeit konnte er ein für die Gemeinde Pittenhart historisches Projekt leiten. Der Langersehnte Wunsch nach einem Maibaum für Pittenhart wurde am 04.05.1986 Wirklichkeit. Bei herrlichem Sommerwetter übernahm der Katholische Burschenverein Pittenhart die Aufstellung des ersten Pittenharter Maibaums auf dem eigens dafür neu angelegten Dorfplatz. Im Herbst 1986 gab es für den Verein einen weiteren Grund zu feiern. Bei der Gauversammlung in Weibhausen wurde Wiedergründungsvorstand Josef Reithmeier zum Gauvorstand der Burschen und Arbeitervereine im Chiem- und Rupertigau gewählt. Josef Reithmeier leitete die Geschicke des Gauverbandes schließlich bis ins Jahr 1998 und wurde schließlich für seine Verdienste mit der Gauehrennadel in Gold ausgezeichnet. Im Jahre 1987 konnte man beim Gründungsfest des Burschenverein Höslwang mit 126 Teilnehmern den ersten Meistpreis erringen, der mit einem 4-Liter-Humpen belohnt wurde. 1988 konnte in einer Nacht- und Nebelaktion der prestigeträchtige Höslwanger Maibaum gestohlen werden. Nach zähen Auslöseverhandlungen wurde der Baum am 1.Mai zusammen mit den Höslwanger Burschen auf deren Dorfplatz aufgestellt. Das Dorffest wurde in diesem Jahr im Rahmen eines dreitägigen Festwochenendes mit Bierzelt ausgetragen. Nach vier Jahren an der Spitze des Burschenvereins erklärte August Künzner bei der Jahreshauptversammlung 1990 seinen Rücktritt. Zu seinem Nachfolger wurde Hubert Eder aus Pittenhart gewählt. Die neue Vorstandschaft legte sogleich mit Elan los, und veranstaltete schon kurze Zeit nach der Neuwahl einen Maitanz sowie eine Discoparty im Vereinslokal beim Augustinerwirt. Im Jahre 1990 gab es noch eine weitere Besonderheit im Vereinsleben. Da sich in diesem Jahr kein Ausrichter für das jährliche Gaufest gefunden hatte, wurde zum ersten Mal eine Gauwahlfahrt in Weibhausen abgehalten. Bei der Jahreshauptversammlung 1992 gab es wieder einen Wechsel des 1.Vorstandes. Nachdem Hubert Eder nicht mehr zur Wahl antrat, wurde Max Eder aus Hinzing einstimmig an die Spitze des Burschenvereins gewählt. Wenige Wochen nach der Jahreshauptversammlung bekam Pittenhart wieder einen neuen Maibaum. Zusammen mit den Dieben des Burschenverein Eggstätt wurde der Baum mit Hilfe von Schwalben am Dorfplatz aufgestellt. Anschließend fand im Gasthof Augustiner der traditionelle Maitanz statt. Als Ersatz für das traditionelle Dorffest führte man 1994 zusammen mit der Feuerwehr und der Landjugend eine Festwoche mit Bierzelt durch. Es fand zwar kein Gründungsfest statt, doch der Zuspruch an Gästen war überwältigend. Alle Veranstaltungen waren sehr gut besucht, was auch auf die hohe Qualität des Programms zurückzuführen war. Im Herbst 1995 stellte der Burschenverein neben der Straße nach Hinzing ein Marterl auf. Dieses Nikolausmarterl ließ der Verein aus Erlösen des jährlichen Nikolausdienstes restaurieren, bevor es dann von Herrn Pfarrer Tremmel seinen kirchlichen Segen bekam. 1997 bekam die Gemeinde Pittenhart Ihren dritten Maibaum. Bevor dieser jedoch aufgestellt werden konnte war es notwendig geworden, einen neuen Platz dafür zu schaffen, da man ihn am alten Ort nicht mehr aufstellen konnte. So schuf man mit der Unterstützung von einigen Pittenharter Firmen ein neues Fundament mit Haltevorrichtung am neu angelegten Pittenharter Dorfplatz neben der Kirche. Im selben Jahr errang man beim 100-jährigen Gründungsfest des Burschenvereins Obing souverän den ersten Meistpreis. Bei der Jahreshauptversammlung 1998 überreichte Vorstand Max Eder der Kirche eine neue Kreuzfahne, welche die jährliche Fronleichnamsprozession anführt. Da die alte Fahne aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters nicht mehr zu gebrauchen war, entschloss sich der Burschenverein eine neue zu stiften. Die Jahreshauptversammlung 2000 bedeutete für den Verein einen tief greifenden Einschnitt bei der personellen Zusammensetzung der Vorstandschaft. Neben Vorstand Max Eder, der sich nach achtjähriger Amtszeit nicht mehr zur Verfügung stellte, erklärten sechs weitere Ausschussmitglieder ihren Rückzug aus der Vorstandschaft. Neuer 1. Vorstand wurde Reinhard Schreiner, Hans Babinger wurde zum 2. Vorsitzenden gewählt. Weiter wurden Christian Pis als Kassier, Michael Reithmeier als Schriftführer, Helmut Müller als 2. Fähnrich sowie Matthias Kirschner, Andreas Vodermaier, Siegfried Göbl und Philipp Spiel als Beisitzer gewählt. Damit hatte die mit Abstand jüngste Vorstandschaft des Burschenvereins seit seinem Bestehen die Vereinsführung übernommen. Anfang 2001 wurde wieder der Großberghammer Maibaum gestohlen, den man schließlich am 29. April mit einem herrlichen Rossgespann zum Maifest zog.


Im Herbst erhielt der Burschenverein Pittenhart den Zuschlag für die Ausrichtung des Gaufestes der Burschen- und Arbeitervereine 2003. Die Vorbereitung auf dieses große Festereignis sollte den Ablauf der nächsten beiden Vereinsjahre sehr stark prägen. Bei der Jahreshauptversammlung 2002 sollte die Vorstandschaft eine weitere Verjüngung erfahren. Für die ausscheidenden Beisitzer Thomas Huber, Konrad Holzner und Martin Maier wurden Andreas Feuerer, Markus Hacker und Sepp Holzner gewählt. Am 1.Mai 2002 wurde der aktuelle Maibaum auf dem Pittenharter Dorfplatz aufgestellt. Bei sommerlichen Temperaturen wurde er vom Burschenverein und den Maibaumdieben aus Amerang in die Höhe gebracht. Das Maibaumaufstellen erhielt bei der Bevölkerung überwältigenden Zuspruch und so fanden viele hundert Zuschauer den Weg zum Dorfplatz. Aus Teilen des Erlöses vom Maifest ließ man ein altes Prozessionskreuz restaurieren. Wenige Wochen später konnte man beim 100-jährigen Gründungsjubiläum des Burschenverein Seeon mit der Rekordzahl von 142 Teilnehmern den ersten Meistpreis erringen.


Zu Ehren des 100-jährigen Vereinsbestehens wurde von der Vorstandschaft beschlossen, die alte Vereinsfahne aus den Gründerzeiten um 1911 restaurieren zu lassen und sie im Rahmen einer großen Festwoche mit Gaufest segnen zu lassen. Bei der Jahreshauptversammlung 2003 zählte der Katholische Burschenverein Pittenhart genau 250 aktive und passive Mitglieder, die alle nach der Wiederbelebung 1981 dem Verein beigetreten sind. Das Vereinsjahr 2003 stand nun von Beginn an stark im Zeichen des im Sommer anstehenden 100-jährigen Jubiläumsfestes, zu dessen Anlass man zusammen mit der KSK Pittenhart, die ihr 125-jähriges Bestehen feiert, große Festwochen mit 10 Veranstaltungen organisiert. Zu den mit Sicherheit angenehmeren Terminen bei der Festvorbereitung zählte die Bierprobe beim „Steiner Bräu". Dort konnte man sich nach einer Brauereibesichtigung bei einem zünftigen Beisammensein von der hervorragenden Qualität des Steiner Festmärzen überzeugen.

In unzähligen Festausschusssitzungen und sonstigen Aktivitäten näherten sich die Vorbereitungen auf die Pittenharter Festwochen 2003 in den letzten Wochen nun ihren Höhepunkt. Bleibt zu hoffen, dass die Festlichkeiten einen friedlichen und erfolgreichen Verlauf nehmen und der heilige Petrus den beiden Festvereinen ein schönes Wetter beschert.

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